Immer noch bestehen begründete Zweifel, dass keine gesundheitsschädliche DU-Munition an Bord des KampfÂflugzeuges A 10 war, das am 1.4.11 300m neben dem Eifeldorf Lauffeld zerschellte. Die UnterÂsuchungen und Probennahme auf deutschem Territorium waren nicht unabhängig, sondern stammen vom US-Militär, das sich damit selbst kontrolliert hat. Bundestagsanfragen und Aussagen des US-Militärs ergaben, dass die KampfÂflugzeuge im Ernstfall DU-MuÂnition an Bord haben (wie die derzeit von Spangdahlem in Libyen eingesetzten A10) - es seien „1150 Schuss Übungsmunition“ an Bord gewesen – Übungsmunition die noch niemand gesehen hat oder kennt. Zudem wird bestätigt, dass das Flugzeug mit 1800 l des hochgiftigen NATO-Treibstoff JP-8 flog (BundesÂtags-AnÂfrage April 2011 Arbeitsnr 4/115 + Aussagen der Airbase-Pressesprecherin Trierischer Volksfreund 5.4.2011). Es fehlen Aussagen und Untersuchungen zu weiteren Gefahren.
Die Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt sind zweifelhaft und weder transpaÂrent noch ausreichend - so trugen die an der Absturzstelle Arbeitenden wie Feuerwehrleute, Polizei und MiliÂtärs keine Schutzkleidung. BilÂder zeigen eine weiträumige Verteilung von Rauch und Flugzeugteilen samt LaÂdung – der Absperrungs- und UnÂtersuchungsraum erscheint dafür beliebig und unzureichend.
Überzeugende Antworten auf alle offenen Fragen zu Munition, Treibstoff und daraus resultierender GefährÂdung von Mensch und Umwelt werden nicht gegeben. Die hohe Belastung der Bevölkerung um die KriegsÂflughäfen mit krebsÂerreÂgenÂden und gesundheitsschädlichen EmisÂsionen ist aber sicher weiter gestiegen.
Dieser Umgang mit den Gefahren, Schäden und der Funktion durch die Militärmaschinerie erscheint uns symptomatisch. Es wird verschleiert, vertuscht und verdrängt, um was es bei den Militäreinrichtungen hier und anderswo geht, und was die tatsächlichen Kosten und Folgen hier und anderswo sind.
Wir kritisieren, dass die deutschen Behörden keine eigenen und unabhängigen Untersuchung durchÂführten bzw veröffentlichen und dem US-Militär das deutsche Territorium überließen, dabei wurde fahrÂlässig die VerÂtuschung von Gefahrenpotential und Schäden für Mensch und Umwelt in Kauf genommen.
Wir kritisieren, dass Landesregierung und zuständige Stellen bei Feuerwehr, Polizei, KatastroÂphenÂschutz, Bürgermeister und Politiker sich nicht für den Schutz der Bevölkerung und Umwelt einsetzen.
Wir kritisieren, dass die Politik die Kriegsflughäfen und ihre Funktion in weltweiten völkerrechtlich fragÂwürdiÂgen Kriegen, um Ressourcen, Märkte und Macht toleriert und auch aktiv politisch sowie praktisch durch InfraÂstruktur und Subventionen unterstützt. Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen, dabei werden Kriege im Irak, in Afghanistan und jetzt in Libyen mit Kampffliegern wie der A10 und KriegsÂflughäfen wie SpangÂdahlem protegiert. Der Kriegsflughafen in der Eifel macht deutlich, wie viel Zerstörungsenergie hier von Landes- und Bundesregierung mit Millionen Euro unterstützt wird. Gefahr für Mensch und Umwelt wird herunÂtergespielt und die politische Bedeutung und FunkÂtion von KampfÂflugÂzeugen und Kriegsflughäfen weiterhin verschwiegen. Für uns gehören auch die militärische Nutzung von Flughäfen Hahn und Bitburg, die AtomwafÂfen in Büchel sowie die weiteren militärischen EinÂrichtungen der Region auf den Prüfstand.
Die Zweifel am ausreichenden Schutz und Fragen zu möglichen Vergiftungen bleiben. Die schädlichen AusÂwirkungen der Militäreinrichtungen wollen wir nicht weiter hinnehmen. In Zukunft – also beim nächsten FlugÂzeugabsturz, behalten wir uns eigene Probeentnahmen und Messungen vor, da Militär und Politik unsere ReÂgion nicht glaubwürdig und im Interesse der Bevölkerung vertreten wollen.
12. Mai 2011, die Unterzeichner: