Zum 1. Dezember, dem InternaÂtionaÂlen Tag der GefangeÂnen für den FrieÂden, bittet die War Resisters’ InterÂnational (WRI, InterÂnaÂtionale der KriegsÂdienstÂgegÂnerInÂnen) alljährlich seit 1956 um Solidarität mit MenÂschen, die weltÂweit weÂgen ihrer KriegsÂdienstverÂweigerung oder ihres EngaÂgements für Frieden inhaftiert sind. Ihre NaÂmen und Gefängnisadressen werÂden in der Liste der Gefangenen für den FrieÂden veröffentÂlicht, die stänÂdig aktualisiert wird. (Liste der Gefangenen für den Frieden als pdf)
Die WRI ruft dazu auf, den GeÂfanÂgenen KarÂtenÂgrüße als ZeiÂchen der SoÂliÂdaÂrität und der ErÂmutiÂgung in die Haft zu schiÂcken. Selbst wenn die Karten die AdÂresÂsaten und AdressatinÂnen nicht erreiÂchen sollten, maÂchen sie deutÂlich, dass die GeÂfanÂgeÂnen nicht vergesÂsen sind, was sich auf die HaftÂÂbeÂdinÂgunÂÂgen günstig auswirken kann.
Die Liste der GefangeÂnen für den Frieden ist keinesÂwegs vollÂstänÂdig. Sie enthält in diesem Jahr (Stand 17.11.) die Adressen von 34 GefanÂgeÂnen, stellvertretend für viele andere, deren Adresse unbekannt ist oder die diese Art der Publizität nicht wünschen. Für Süd-Korea z.B. nennt die Liste vier Kriegsdienstverweigerer, darüber hinaus sind aber Hunderte ZeuÂgen Jehovas wegen Kriegsdienstverweigerung im Gefängnis.
Die diesjährige Liste nennt inÂhaftierte KriegsÂdienstÂverÂweigeÂrer und KriegsÂdienstverweiÂgeÂrinÂnen in EriÂtrea, Süd-Korea und TurkmenisÂtan. Besonders katastroÂphal ist die MenschenÂrechtsÂlage in Eritrea. Dort werden MänÂner und Frauen zu einem zeitlich unbegrenzÂten NationalÂdienst geÂzwunÂgen, teils Militär-, teils ArÂbeitsÂdienst unter härtesten Bedingungen.
In den USA sind MenÂschen wegen Aktionen gegen MilitärÂanlaÂgen und wegen huÂmaÂniÂtärer HilfsÂlieferunÂgen in den Irak in Haft.
In Deutschland war der Herforder Friedensaktivist Gerd Büntzly vom 5. bis 8. Dezember im Gefängnis. Er hatte in einer Aktion Zivilen Ungehorsams den Truppenübungsplatz Altmark nördlich von Magdeburg betreten und die im Bau befindliche Kampfstadt „Schnöggersburg“ besucht. Weil er das ihm dafür auferlegte Bußgeld nicht zahlen will, war er einige Tage im Gefängnis.
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Die DFG-VK Mainz lud zum gemeinsamen Schreiben der Karten ein: mit netten Leuten, Live-Musik, Filmen und Bildern, Speis und Trank am
Freitag, 1. Dezember 2017, 19 Uhr
Bürogemeinschaft, Walpodenstr. 10, MAINZ
Im Lauf des Abends zeigten wir Bilder und Filme von Friedensaktionen aus dem Jahr 2017.