![]() |
Veranstaltungsreihe der AG Frieden Trier in Kooperation mit der Heinrich Böll-StifÂtung RLP
mit Unterstützung von Pax Christi im Bistum Trier, DFG-VK Trier und SoFiA Trier.
Der gewaltfreie Widerstand eines palästinensischen Dorfes
Dokumentarfilm USA 2010 / 78 Min. / FSK 12, OmU
Film mit Nachgespräch
Dienstag, 27. September 2011
19.30 h, Broadway Filmtheater, Paulinstraße 18, Trier
Eintritt 5 €
In den Nachrichten über den Nahost-Konflikt geht dieser Teil der GeÂschichte meist unter. Als Israel 2003 einen Schutzwall zum WestjordanÂland errichtet, soll dieser auch auf dem Boden des Palästinenserdorfes Budrus gebaut werden. Die BeÂwohner begehren auf. Frauen erheben sich , das ganze Dorf steht auf und fordert von der israelischen ReÂgierung, ihren Schutzwall auf eigenem Land zu erÂrichÂten.Israelis schließen sich an . In der Sache solidarisch und doch politisch ausgÂewogen, verfolgt der Film von Julia Bach das Geschehen. Die ReÂgisseurin zeigt auch das Dilemma der israelischen Grenzsoldaten. Im Interview erklären sie, wie sie Gewissenskonflikte vermeiden: Am besten sei es, die Situation nicht zu reflekÂtieren und vorzugehen „wie Roboter“. Eine Eskalation droht, schließlich wird die Geschichte von Budrus zum Symbol der Hoffnung im Nahost-Konflikt.
Der Film läuft im Rahmen des Filmfestivals ÜBERMUT der Aktion Mensch und im Rahmen der Interkulturellen Woche im Broadway Filmtheater Trier. Filmpartner: Heinrich-Böll-Stiftung, Amnesty International und AG Frieden Trier, deren Vertreter anschließend ein Nachgespräch anbieten.
Wirklichkeitskonstruktionen des Gaza-Krieges in deutschen Printmedien.
Vortrag mit anschließender Diskusssion
Referent: Felix Koltermann
Donnerstag, 13. Oktober 2011
20 h, Friedens- und Umweltzentrum/Weltladen der AGF, Pfützenstr.1, Trier
Der Gaza-Krieg dauerte vom 27. Dezember 2008 bis zum 18. JaÂnuar 2009 und war in den deutschen Medien breit dokumentiert. Bilder spielten in dieser Berichterstattung eine zentrale Rolle. DaÂbei konstruierten die einÂzelnen Medien durch ihre BildberichterÂstattung unterschiedliche Wirklichkeiten des Krieges. Wie diese KonÂstruktionen aussahen und wie sich diese in die Leitlinien visueller KriegsberichtÂerstattung einfügen, unterÂsuchte Felix Koltermann in einem ForÂschungsprojekt, dessen Ergebnisse im Vortrag präsentiert werden. DaÂbei wird deutlich, wie subjektiv der Blick der Medien auf einen Konflikt sein kann und wie schwierig eine ausÂgewogene, an den Ereignissen orientierte Berichterstattung ist. Fragen, die dabei behandelt werden sind u.a.:
Die vollständigen Ergebnisse des Forschungsprojektes sind als Occasional Paper beim Bonn International Center for Conversion (BICC) veröffentlicht worden und unter www.bicc.de herunterzuladen.
Felix Koltermann promoviert an der Universität Erfurt zu fotojournalistischer Krisen- und KriegsberichterstatÂtung über den Nahostkonflikt. Er ist Foto-Designer sowie Friedens- und Konfliktforscher und arbeitet als RefeÂrent und Trainer in der Erwachsenenbildung. Von September 2006 bis April 2007 lebte er in Israel-PaläsÂtina und arbeitete am Projekt „Kontext Nahost“, das sich der konfliktsensitiven Darstellung des NahostÂkonflikts widmeÂte.
Als Menschenrechtsbeobachterin am Rande der Mauer
Vortrag mit anschließender Diskussion
Referentin: Iris Bildhauer, Menschenrechtsbeobachterin (EAPPI), Pax Christi, Koblenz
Donnerstag, 27. Oktober 2011
20 h, Friedens- & Umweltzentrum/ Weltladen der AGF, Pfützenstr.1 Trier
Iris Bildhauer berichtet von ihren ErfahrunÂgen bei der Begleitung der PalästinenserÂInnen, über das LeÂben am Rande der Mauer und die Zusammenarbeit mit israeliÂschen Friedensorganisationen. Sie war an Checkpoints, Landwirtschaftstoren, in Flüchtlingslagern und hat den Menschen vor Ort begleiÂtet und mit israelischen SolÂdaten, israelischen Siedlern und Friedensaktivisten gesprochen. Iris Bildhauer hat von August bis November 2008 einen 3-monatigen Friedensdienst in Tulkarem im Norden des besetzten Westjordanlands/ Palästina absolviert. Über Pax Christi Deutschland war sie im Rahmen des EAPPI-Programms als Menschenrechtsbeobachterin und Begleiterin akÂtiv. EAPPI („Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel“) ist eine Initiative des ÖkumeniÂschen Rates der Kirchen, ein internaÂtionales Programm, dem mittlerweile 20 Länder angeÂschlossen sind. Zweck des Programms ist es PaÂlästinenser und Israelis bei ihren gewaltfreien AktioÂnen und ihrem gemeinsaÂmen Eintreten für eine BeenÂdigung der rechtswidrigen israelischen BesatÂzung der Palästinensergebiete zu begleiten, um eine geÂrechte und dauerhafte Konfliktlösung zu erÂreichen. Die Menschenrechtsbeobachter wolÂlen nicht parteiisch sein, und das, was sie erzählen, soll nicht das Leid und die Ängste der israelischen ZivilÂbevölkerung durch den Terror militanter PalästiÂnenser relativieren. Sie besuchten den israelischen Ort Sderot, der von Gaza aus immer wieder beschossen wurde. Auch dort haben sie Menschen angetroffen, deren größÂter Wunsch ein einziger Satz beschreibt:„Wir wollen einfach nur in Frieden leben.“¹ Und sie haben auf der anÂderen Seite friedlieÂbende Palästinenser kenÂnen gelernt, von deren Duldsamkeit und Gastfreundschaft sie beÂeindruckt waÂren. So auch Daoud Nassar, der am umzäunten Grundstück einen großen Stein gelegt hat, darÂauf steht in drei SpraÂchen: ,Wir weigern uns Feinde zu sein‘. Die Menschenrechtsbeobachter setzen sich für die Einhaltung der Menschenrechtsgrundsätze und der Prinzipien des humanitären Völkerrechts ein. Durch gezielte ÖffentÂlichÂkeits- und Lobbyarbeit machen sie im Anschluss an ihren Dienst in ihren jeweiligen HeimatÂländern auf die Situation vor Ort aufmerksam
Die Referentin ist Mitglied der Nahostkommission von Pax Christi und ehrenÂamtlich bei Pax Christi für das EAPPI-Programm verantwortlich. Sie arbeitete schon vor JahrÂzehnten im Kibbuz und pflegt bis heute intensiÂve Kontakte zu ihren israelischen Freunden. Sie arbeitet beim internationalen christlichen FriedensÂdienst EIÂRENE in Neuwied. Sie berichtet von der aktuellen Situation und ihren persönlichen Eindrücken als MenÂschenrechtsbeobachterin.