Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Rheinland-Pfalz

Abzug statt Modernisierung der Atomwaffen in Büchel!

Vortrag und Diskussion mit Marion Küpker, Koordinatorin der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen und Internationale Koordinatorin der DFG-VK gegen Atom und Uranwaffen

Die Medien berichten aktuell von der immensen Gefahr der Atomwaffen in Büchel, die beispielsweise bei einem Brand Plutonium freisetzen könnten (FAKT, Fokus). Für Friedensgruppen sind solche Gefahren schon länger Thema. Wir fordern den von allen Parteien versprochenen Abzug, statt einer Modernisierung der Massenvernichtungswaffen. Im Vortrag wird es um die bisherige Aktivitäten der Kampagne Atomwaffen abschaffen gehen. Die Referentin berichtet vom NATO-Gipfel bzw Gegengipfel in Chicago und gibt einen Ausblick auf Aktivitäten 2013.

TRIER, Freitag, 23. November 2012

19 Uhr, Friedens- & Umweltzentrum/Weltladen, Pfützenstr.1

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier und Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen.

2010 erging ein Bundestagsbeschluss, der den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland im Konsens mit den NATO-Verbündeten vorsieht. Aber in der NATO gibt es dazu keinen Konsens. Vielmehr beschloss das  "Verteidigungsbündnis" auf seinem Gipfel in Chicago im Mai 2012: Die Atombomben bleiben in Büchel und werden modernisiert. Die neue Version soll präziser treffen und beim Einsatz weniger "Kollateralschäden" verursachen, wodurch die Hemmschwelle für ihren Einsatz sinkt.
"Es muss verwundern, dass die USA in Zeiten kritischer Staatsverschuldung planen, diese Bomben durch neue zu ersetzen, damit sie bis 2050 einsatzbereit bleiben", sagt Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit (BITS).
Auch auf Deutschland kommen damit erhebliche Mehrkosten zu: für die Trägerflugzeuge, die Lagerung, erforderliche Modernisierungen und die Bewachung. Allein für die Modernisierung der Tornado-Bomber sollen 250 Millionen Euro ausgegeben werden.

Die Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) plant nun für 2013 Proteste und Aktionen des Zivilen Ungehorsams in Büchel innerhalb deines größeren Bündnisses, der Kampagne atomwaffenfrei.jetzt, in der sich rund 50 Organisationen und Gruppen zusammengeschlossen haben. Die Vorläufer-Kampagne mit dem Namen unsere zukunft - atomwaffenfrei war 2010 zu Ende gegangen, nachdem Bundestag und Bundesregierung den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland offiziell befürwortet hatten. Aber die Politik der Regierung ist völlig widersprüchlich: Beim NATO-Gipfel in Chicago hat sie dem Verbleib der Atombomben in Deutschland und damit wohl auch der Modernisierung zugestimmt.

Jetztiges Ziel ist es, kurz vor der nächsten Bundestagswahl im September 2013, Druck für den tatsächlichen Abzug zu machen. Parlament und Regierung sollen darin bestärken werden, innerhalb der NATO den endgültigen Abzug zu fordern und damit dem Willen einer deutlichen Mehrheit in der Bevölkerung Ausdruck zu verleihen. In der nächsten Legislaturperiode sollen weder Haushaltsmittel für die Infrastruktur in Büchel noch für eine Modernisierung der deutschen Trägerflugzeuge  genehmigt werden. Im Vertrag der nächsten Koalition soll festgeschrieben werden, dass diese sich für eine Ächtung aller Atomwaffen weltweit einsetzen wird.

Der Vortrag am 23. November um 19 h ist der öffentliche Auftakt der Jahrestagung der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) in Trier. Analyse, Diskussion und Aktionsplanungen für 2013 finden von Samstag, 24.11. bis Sonntag, 25.11. in den Räumen der AG Frieden in Trier statt. Bei Interesse sind für die Jahrestagung Anmeldungen erforderlich: buero@agf-trier.de.

Weitere Informationen:
atomwaffenfrei.jetzt
Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen


Letztes Update: 08.12.2012, 11:07 Uhr