Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Rheinland-Pfalz

Wegen Aktionen gegen Atomwaffen in Büchel:

Haftantritt und Prozesse

 

Haftantritt wegen Aktion gegen Atomwaffen
„Krieg zerstört Zukunft“

Am 17. August 2022 trat der Bewegungsarbeiter und Leiter des Rechtshilfebüros Hamburg eine 30-tägige Ersatzfreiheitsstrafe in der JVA Billwerder/Hamburg an. Gemeinsam mit sechzehn weiteren Friedensaktivist*innen (Büchel17)  aus ganz Deutschland hatte er am 30.4.2019 eine zweifache mit NATO-Draht verstärkte Einzäunung des Bundeswehr-Geländes mit Bannern und Plakaten überwunden und die täglichen Starts der Militärtornados verhindert. Das Landgericht Koblenz hatte Jänicke am 18. Januar 2022 zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen á 17 € verurteilt. Da er die Geldstrafe bewusst nicht beglichen hat, wurde eine Ladung zum Haftantritt verschickt.

Mehrere solidarische Mitstreiter*innen begleiteten den 60-jährigen Jänicke an diesem Morgen. Auf Bannern forderten sie „Atomwaffen abschaffen“. Jänicke sieht dem Gefängnisaufenthalt gelassen entgegen. Zwischen 1985 und 1998 war er fünfmal wegen Sitzblockaden gegen die Pershing-II-Atomraketen insgesamt 17 Monate im Gefängnis. Später wurden alle Sitzblockierenden rehabilitiert und bekamen sogar Haftentschädigung. Der Vollzeitaktivist beschäftigt sich seit 1986 schwerpunktmäßig mit Rechtshilfearbeit für gewaltfreie Aktionen, seit 2010 sogar mit eigenem Rechtshilfebüro in Hamburg.

Jänicke: „Krieg zerstört Zukunft. Wir müssen noch entschiedener an einer Gesellschaft arbeiten, die ohne Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung auskommt. Dafür aber sind Atomwaffen schädlich, weil sie das Zeitfenster für positive Veränderungen noch kleiner machen. Stattdessen brauchen wir viele empowerte Menschen, um gemeinsam die Gesellschaft positiv zu gestalten. Dazu gehört natürlich auch die Abrüstung.“ Mit dem Gang ins Gefängnis will er andere motivieren, in Büchel aktiv zu werden und die Angst vor staatlichen Sanktionen abzubauen.

In diesem Jahr ist Holger Isabelle Jänicke die dritte Person, die wegen ihrer gewaltfreien Proteste und Widerstände in Büchel zur "Mahnwache hinter Gittern" ins Gefängnis geht. Im Juni war es Ria Makein, im Juli/August Frits ter Kuile und jetzt Holger Isabelle Jänicke. Weitere werden folgen.

Holger Isabelle freut sich über aufmunternde und solidarische Postkarten und Briefe ins Gefängnis (und beigelegtes Rückporto):

Holger Isabelle Jänicke
JVA Billwerder
Dweerlandweg 100
22113 Hamburg

(ab 17.8.2022 für 30 Tage)

Zu Prozessen wegen Aktionen gegen Atomwaffen

 

Letztes Update: 18.08.2022, 10:25 Uhr