Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Rheinland-Pfalz

Kommentierte Kriegsverherrlichung am Mainzer Rheinufer

Jedes Jahr zum Volkstrauertag ehrt der Oberbürgermeister der Stadt Mainz mit einer Kranzniederlegung am Kriegsmarinedenkmal am Mainzer Rheinufer (am Fischtorplatz) "heldenhaften deutschen Kreuzergeist." Auch dieses Jahr (= 2010, erklärender Zusatz von 2014) wieder. Doch diesmal blieb die Kriegsverherrlichung nicht unkommentiert. Dazu hier eine Pressemitteilung der DFG-VK Mainz.

 

Pressemitteilung 

als doc-Datei

 Dieses 1939 errichtete Denkmal diente der Kriegspropaganda der Nazis. Kriegsverherrlichung & Kriegstreiberei. Der Kranz des Oberbürgermeisters der Stadt Mainz ist eine Bestätigung der Nazikriegspropaganda“.

Das  steht auf einem am Marinedenkmal am Rheinufer angebrachten Blatt Papier. Die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Gruppe Mainz schließt sich diesem Kommentar am Denkmal an. Jedes Jahr zum Volkstrauertag ehrt der Oberbürgermeister der Stadt Mainz mit einer Kranzniederlegung den „heldenhaften deutschen Kreuzergeist“ an diesem Ort.

 Der Obelisk dient laut Inschrift dem

„ewigen Gedenken an den heldenhaften ‚Kreuzer Mainz’, Patenschiff unserer Stadt am 28. Aug. 1914 mit wehender Flagge ehrenhaft vor dem Feind im Seegefecht vor Helgoland gesunken. 163 Kameraden starben hierbei den Heldentod.
(…)
Den Gefallenen zum Gedächtnis.
Den Lebenden zur Anerkennung
künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung.“

Errichtet wurde die militaristische Scheußlichkeit 1939. 25(!) Jahre nach dem Tod der Schiffsbesatzung. Um eine Trauer der Angehörigen der Ertrunkenen ging 1939 sicherlich am  wenigsten, wenn überhaupt. Dazu passt auch der weitere Text der Inschrift am Denkmal kaum. Vielmehr ging es darum die Bevölkerung ideologisch und kurz danach auch physisch für den bevorstehenden den Angriffskrieg gegen Polen zu mobilisieren. Der Oberbürgermeister bekennt sich Jahr für Jahr zu derlei menschenverachtenden Botschaften, indem er einen Kranz am Denkmal anbringt. In einer Zeit, in der Deutschland wieder Krieg führt und die deutsche Kriegsmarine auf den Weltmeeren im Kampfeinsatz ist, ist der Aufruf zur Nacheiferung im Heldentod besonders skandalös.

Bereits 2009, als die Friedensfahrradtour der DFG-VK nur wenige Meter vom Kriegsmarinedenkmal entfernt, sehr gastfreundlich von Vertretern und Vertreterinnen der Stadt Mainz empfangen wurde, wurde seitens der DFG-VK gefordert, dass die Stadt Mainz sich nicht mehr Jahr für Jahr die kriegsverherrlichende Botschaft des Denkmals zu eigen machen soll. Diese Forderung ist nach wie vor aktuell.

Für die Gruppe

Hans Ripper, DFG-VK Gruppe Mainz, c/o Bürogemeinschaft, Martinsstraße 2, 55116 Mainz, dfgvkmz@web.de  mob:015777250385

 

Mehr zum Kriegsmarinedenkmal in <link material download-online friedlicht friedlicht-nr-54-2010 external-link-new-window external link in new>Friedlicht Nr. 54, dem Infoblatt der DFG-VK Mainz,

mehr zur in der Pressemitteilung erwähnten <link aktuell auf-der-achse-fuer-frieden-und-abruestung-1-9809 external-link-new-window external link in new>DFG-VK-Friedensfahrradtour 2009:

 

Letztes Update: 10.11.2014, 14:47 Uhr