Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Landesverband Rheinland-Pfalz

Trier:

Israel und Palästina

Bilder und Wirklichkeiten des Konflikts

Veranstaltungsreihe der AG Frieden Trier in Kooperation mit der Heinrich Böll-Stif­tung RLP 
mit Unterstützung von Pax Christi im Bistum Trier, DFG-VK Trier und SoFiA Trier.

  • Dienstag, 27. September 2011
    Film: BUDRUS - gewaltfreier Widerstand in Palästina

  • Donnerstag, 13. Oktober 2011
    Der Gaza-Krieg im Bild. Wirklichkeitskonstruktionen des Gaza-Krieges in deutschen Printmedien.
    Referent: Felix Koltermann

  • Donnerstag, 27. Oktober 2011
    Wir weigern uns, Feinde zu sein.“ Als Menschenrechtsbeobachterin am Rande der Mauer. Referentin: Iris Bildhauer

 

BUDRUS - gewaltfreier Widerstand in Palästina

Der gewaltfreie Widerstand eines palästinensischen Dorfes
Dokumentarfilm USA 2010
/ 78 Min. / FSK 12, OmU

Film mit Nachgespräch

Dienstag, 27. September 2011

19.30 h, Broadway Filmtheater, Paulinstraße 18, Trier
Eintritt 5 €

In den Nachrichten über den Nahost-Konflikt geht dieser Teil der Ge­schichte meist unter. Als Israel 2003 einen Schutzwall zum Westjordan­land errichtet, soll dieser  auch auf dem Boden des Palästinenserdorfes Budrus gebaut werden. Die Be­wohner begehren auf.  Frauen erheben sich , das ganze Dorf steht auf und fordert von der israelischen Re­gierung, ihren Schutzwall auf  eigenem Land zu er­rich­ten.Israelis schließen sich an . In der Sache solidarisch und doch politisch ausg­ewogen, verfolgt der Film von Julia Bach das  Geschehen. Die Re­gisseurin zeigt auch das Dilemma der israelischen Grenzsoldaten. Im Interview erklären sie, wie sie Gewissenskonflikte vermeiden: Am besten sei es, die Situation nicht zu reflek­tieren und vorzugehen „wie Roboter“. Eine Eskalation  droht, schließlich wird die Geschichte von Budrus zum Symbol der  Hoffnung im Nahost-Konflikt.

Der Film läuft im Rahmen des Filmfestivals ÜBERMUT der Aktion Mensch und im Rahmen der Interkulturellen Woche im Broadway Filmtheater Trier.  Filmpartner: Heinrich-Böll-Stiftung, Amnesty International und AG Frieden Trier, deren Vertreter anschließend ein Nachgespräch anbieten.

Der Gaza-Krieg im Bild

Wirklichkeitskonstruktionen des Gaza-Krieges in deutschen Printmedien.
Vortrag mit anschließender Diskusssion

Referent: Felix Koltermann

Donnerstag, 13. Oktober 2011

20 h, Friedens- und Umweltzentrum/Weltladen der AGF, Pfützenstr.1, Trier

Der Gaza-Krieg dauerte vom 27. Dezember 2008 bis zum 18. Ja­nuar 2009 und war in den deutschen Medien breit dokumentiert. Bilder spielten in dieser Berichterstattung eine zentrale Rolle. Da­bei konstruierten die ein­zelnen Medien durch ihre Bildberichter­stattung unterschiedliche Wirklichkeiten des Krieges. Wie diese Kon­struktionen aussahen und wie sich diese in die Leitlinien visueller Kriegsbericht­erstattung einfügen, unter­suchte Felix Koltermann in einem For­schungsprojekt, dessen Ergebnisse im Vortrag präsentiert werden. Da­bei wird deutlich, wie subjektiv der Blick der Medien auf einen Konflikt sein kann und wie schwierig eine aus­gewogene, an den Ereignissen orientierte Berichterstattung ist. Fragen, die dabei behandelt werden sind u.a.:

  • Welchen Stellenwert hat die Bildberichterstattung über den Krieg in den Medien?
  • Wer steht im Mittelpunkt der Berichterstattung, zivile Opfer, Beobachter von Außen oder das Militär?
  • Wird das menschliche Leid des Krieges erkennbar?

Die vollständigen Ergebnisse des Forschungsprojektes sind als Occasional Paper beim Bonn International Center for Conversion (BICC) veröffentlicht worden und unter www.bicc.de herunterzuladen.

Felix Koltermann promoviert an der Universität Erfurt zu fotojournalistischer Krisen- und Kriegsberichterstat­tung über den Nahostkonflikt. Er ist Foto-Designer sowie Friedens- und Konfliktforscher und arbeitet als Refe­rent und Trainer in der Erwachsenenbildung. Von September 2006 bis April 2007 lebte er in Israel-Paläs­tina und arbeitete am Projekt „Kontext  Nahost“, das sich der konfliktsensitiven Darstellung des Nahost­konflikts widme­te.

 Wir weigern uns, Feinde zu sein“

Als Menschenrechtsbeobachterin am Rande der Mauer
Vortrag mit anschließender Diskussion

Referentin: Iris Bildhauer, Menschenrechtsbeobachterin (EAPPI), Pax Christi, Koblenz

Donnerstag, 27. Oktober 2011

20 h, Friedens- & Umweltzentrum/ Weltladen der AGF, Pfützenstr.1 Trier  

Iris Bildhauer berichtet von ihren Erfahrun­gen bei der Begleitung der Palästinenser­Innen, über das Le­ben am Rande der Mauer und die Zusammenarbeit mit israeli­schen Friedensorganisationen. Sie war an Checkpoints, Landwirtschaftstoren, in Flüchtlingslagern und hat den Menschen vor Ort beglei­tet  und mit israelischen Sol­daten, israelischen Siedlern und Friedensaktivisten gesprochen. Iris Bildhauer hat von August bis November 2008 einen 3-monatigen Friedensdienst in Tulkarem im Norden des besetzten Westjordanlands/ Palästina absolviert. Über Pax Christi Deutschland war sie im Rahmen des EAPPI-Programms als Menschenrechtsbeobachterin und Begleiterin ak­tiv. EAPPI („Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel“) ist eine Initiative des Ökumeni­schen Rates der Kirchen, ein interna­tionales Programm, dem mittlerweile 20 Länder ange­schlossen sind. Zweck des Programms ist es Pa­lästinenser und Israelis bei ihren gewaltfreien Aktio­nen und ihrem gemeinsa­men Eintreten für eine Been­digung der rechtswidrigen israelischen Besat­zung der Palästinensergebiete zu begleiten, um eine ge­rechte und dauerhafte Konfliktlösung zu er­reichen. Die Menschenrechtsbeobachter wol­len nicht parteiisch sein, und das, was sie erzählen, soll nicht das Leid und die Ängste der israelischen Zivil­bevölkerung durch den Terror militanter Palästi­nenser relativieren. Sie besuchten den israelischen Ort Sderot, der von Gaza aus immer wieder beschossen wurde. Auch dort haben sie Menschen angetroffen, deren größ­ter Wunsch ein einziger Satz beschreibt:„Wir wollen einfach nur in Frieden leben.“¹ Und sie haben auf der an­deren Seite friedlie­bende Palästinenser ken­nen gelernt, von deren Duldsamkeit und Gastfreundschaft sie be­eindruckt wa­ren. So auch Daoud Nassar, der am umzäunten Grundstück  einen großen Stein gelegt hat, dar­auf steht in drei Spra­chen: ,Wir weigern uns Feinde zu sein‘. Die Menschenrechtsbeobachter setzen sich für die Einhaltung der Menschenrechtsgrundsätze und der Prinzipien des humanitären Völkerrechts ein. Durch gezielte Öffent­lich­keits- und Lobbyarbeit machen sie im Anschluss an ihren Dienst in ihren jeweiligen Heimat­ländern auf die Situation vor Ort aufmerksam

Die Referentin ist Mitglied der Nahostkommission von Pax Christi und ehren­amtlich bei Pax Christi für das EAPPI-Programm verantwortlich. Sie arbeitete schon vor Jahr­zehnten im Kibbuz und pflegt bis heute intensi­ve Kontakte zu ihren israelischen Freunden. Sie arbeitet beim internationalen christlichen Friedens­dienst EI­RENE in Neuwied. Sie berichtet von der aktuellen Situation und ihren persönlichen Eindrücken als Men­schenrechtsbeobachterin.

Letztes Update: 10.09.2011, 01:48 Uhr