Aktuell > Friedensgruppen beim Rheinland-Pfalz-Tag 2015
Am Freitag, 26.6.2015, besuchte ich mit meiner Kamera in der Hand das Militärgelände auf dem RPT in Ramstein. Die übliche Ausstellung von Bundeswehr und US-Army! Tja, Ereignisse wiederholen sich. Wie in Neustadt vor 5 Jahren gaben die US-Militärs wieder echte Waffen in die Hände von Minderjährigen und zeigten ihnen ausführlich wie diese Tötungsgeräte zu bedienen seien. (Bild 1 und 2).Um zu verhindern, dass ich, wie in Neustadt geschehen, von den US-Militärs umzingelt werde und ein Fotografierverbot bekomme, habe ich diesmal den völlig Unbeteiligten gespielt und heimlich aus der Hüfte im Vorbeigehen aufgenommen.
Noch am Freitag besuchte Umweltministerin Ulrike Höfken unseren Stand. Ich erläuterte ihr den Sachverhalt. Sie bat mich, ihr meine Fotos zuzumailen. Getan.Am Sonntag, 28.6.2015, sind Helmut Schmidt (DFG-VK Pfalz) mit Flyern (Kein Werben fürs Sterben) in der Hand und ich, mit Kamera in der Hand zum Militärgelände gegangen. Siehe da, die Handfeuerwaffen waren verschwunden. Helmut verteilte kräftig Flyer, ich beobachtete aus einer gewissen Distanz. Wie zu erwarten sind sie dann aufgetaucht: Militär-Polizisten (auch bekannt als Feldjäger). Abfolge: Prüfung des Flyers, Verurteilung des Inhalts, Verbot der weiteren Verteilung, Androhung einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch bei Zuwiderhandlung, Geleitung vom Militärgelände. (Bild 3 und 4). Auf dem Rückweg zum Infostand hat Helmut den Rest der Flyer noch an interessierte Besucher verteilen können. Wolfgang DiemerDFG-VK Pfalz
Auch bei anderen Gelegenheiten waren Kinder beim Rheinland-Pfalz-Tag Ziel militärischer Werbung und Kriegsverharmlosung. Im Bild unten: Kinder stehen Schlange, um in ein Tornado-Kampfflugzeug zu gelangen.
abgedruckt in Rheinpfalz am Sonntag, 3.7.2015
RHEINLAND-PFALZ-TAG
Zu unserer Reportage "Putzig und süßsauer" über den Samstag auf dem Landesfest in Ramstein.
Besonders "putzig und sauer" fand ich die echten Handfeuerwaffen, die die US-Army auf dem Areal der Streitkräfte minderjährigen Besuchern in die Hand gegeben hat. Dazu bekamen diese noch eine Anleitung, wie die Tötungsgeräte zu bedienen seien. So auch geschehen auf dem Rheinland-Pfalz-Tag (RPT) in Neustadt vor fünf Jahren. Damals groß in der RHEINPFALZ. Die Landesregierung hatte daraufhin wohl interveniert, so dass an den darauffolgenden RPT dies nicht mehr vorkam. Nun doch wieder. Ein RPT sollte ein Fest des Friedens sein, ein Fest der Kulturen, ein Fest des gegenseitigen Kennenlernens, ein Fest des Miteinander, einfach ein Fest der Freude. Tja, und dann das: Waffen in Kinderhänden. Kann das der Sinn eines RPT sein? Nach meinem Verständnis, nein!Wolfgang Diemer, Elmstein
Die Arbeitsgemeinschaft Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz wird auch in diesem Jahr beim Rheinland-Pfalz-Tag dabei sein, beim
Die einzelnen Gruppen stellen sich mit Infoständen vor. Am Samstag gibt es ein Bühnenprogramm mit Musik und Tanz, möglicherweise auch Wortbeiträgen.
Informationen zum Rheinland-Pfalz-Tag insgesamt incl. Programm und Lageplan, über den auch die Stände der Friedensinitiativen und das Forum in der Steinwendener Str. zu finden sind.
Die Arbeitsgemeinschaft Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz ist ein landesweiter Zusammenschluss mehrerer Friedensgruppen und -Initiativen. Sie besteht seit 2008. Sie hat das Ziel, auf das vielfältige bürgerschaftliche Engagement für den Frieden aufmerksam zu machen. Ihr gehören Gruppen teils mit säkularem, teils mit christlichem Hintergrund an.
Es sind:
Bundeswehr und US-Militär sind mit Waffen und Werbung beim RLP-Tag massiv präsent. Zu den "Truppenstellern auf dem Ausstellungsgelände" (Originalformulierung im Programm des Rheinland-Pfalz-Tags) gehören 22 Regimenter, Bataillone, Geschwader, Kommandos sowie andere Einheiten und Dienststellen und Reservistenverbände der Bundeswehr, je fünf der U.S. Air Force und der U.S. Army auf dem "Platz der Steitkräfte". Auch in diesem Jahr werden Friedensgruppen gegen diese Zurschaustellung von Waffen und gegen dieses Werben fürs Töten und Sterben protestieren. Flugblatt gegen Militärwerbung als pfd.
Einen Eindruck von der Waffenschau vermitteln Bilder vom Rheinland-Pfalz-Tag 2010
Erklärung von Friedensgruppen zum Rheinland-Pfalz-Tag 2015, initiiert von Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier und DFG-VK Trier
Nach dem Lay out der Erklärung als Flugblatt haben noch weitere Gruppen und Personen die Erklärung unterzeichnet: Hier die aktuelle Liste, Stand 26.6. 13:00 Uhr, alphabetisch:
1. AG Frieden e.V. Trier, 2. Antifaschistische Jugend Kaiserslautern, 3. attac Landau, 4. Bärbel Proll, Kaiserslautern , 5. Bernd Elsner, Elmstein, 6. Brigitte Freihold, Vorsitzende DIE LINKE Pirmasens und stellv. Landesvorsitzende RLP, 7. Corinna Rüffer MdB (B.90 Die Grünen), 8. Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Trier, 9. Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Rheinland-Pfalz, 10. Die LINKE Trier-Saarburg, 11. Dr. Elke Koller, Leienkaul für den Initiativkreis gegen Atomwaffen, 12. Frank Eschrich, Vorsitzender DIE LINKE Pirmasens, 13. Friedensgruppe Daun, 14. Friedensinitiative Westpfalz, 15. FriedensNetz Saar, 16. Gustav SchneiderMannheim, 17. Helmut Schmidt, KV LINKE Donnersberg, 18. Herbert Hummel, 19. Kalle Kress, Kaiserslautern, 20. Katrin Werner MdB (DIE LINKE), 21. Linksjugend [`solid] Region Trier, 22. Marcus Regenberg (alias marreg), Krefeld, 23. Michael Höhn (FIW), 24. Military Counseling Network e.V. / The Clearing Barrel Kaiserslautern, 25. Monika Karl, Buhlenberg, 26. Pax Christi Diözesanverband Mainz, 27. Pax Christi-Diözesanverband Speyer, 28. Rainer Böß, stellv. Vorsitzender Kreistags-Fraktion DIE LINKE Birkenfeld, 29. Sebastian Drechsel, 30. Stefan Sweekhorst, Krefeld, 31. Ulrich Kosub-Kirchner, Spirkelbach, 32. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), KV Kaiserslautern, 33. Waltraud Bischoff für die Gruppe Frauen wagen Frieden
Zu Drohnenkriegen: Der Drohnenkrieg geht auch von Deutschland aus. Rede von Dr. Gernot Lennert, Landesgeschäftsführer der DFG-VK Hessen Griesheim, 6. Juni 2015, bei der Demonstration zum Dagger Complex